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Gesundheit Fettsucht-Epidemie

Die wenigsten Deutschen haben Normalgewicht

Symbolbild Übergewicht Symbolbild Übergewicht
Fettsucht-Epidemie in Deutschland wächst weiter – vor allem bei Kindern sind die Zahlen alarmierend
Quelle: picture-alliance / ANP XTRA/ANP XTRA
Fettleibigkeit grassiert wie eine Seuche: Die Deutschen werden immer dicker. Und mit jedem Kilo Übergewicht droht noch mehr Kontrollverlust beim Essen.

Nur noch eine Minderheit der Deutschen hat nach Angaben der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) ein normales Gewicht. Vor allem bei Erwachsenen sei die Chance gering, die Fettleibigkeit wieder in der Griff zu bekommen.

Nur zehn Prozent hätten nach Therapien langfristig ein geringeres Gewicht gehalten, hieß es bei der 27. Jahrestagung (6.-8.10.) der DAG in Bochum. Die Chance bei Kindern liege dagegen bei gezielten Schulungen mit 50 Prozent deutlich höher. Voraussetzung sei, dass die Eltern mitmachen.

Die Zahlen seien aber auch bei Kindern alarmierend, sagte Prof. Thomas Reinehr von der Kinder- und Jugendklinik Datteln. Die Zahl der fettleibigen Kinder habe sich in den vergangenen zehn Jahren auf mehr als sechs Prozent verdoppelt.

Insgesamt wiegt mindestens jedes achte Kind zu viel. Eine Chance zur Besserung biete der Trend zur Ganztagsschule. Dort könne mit einer vernünftigen Ernährung gegengesteuert werden.

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Einen richtigen Gewichtsschub erleben Erwachsene zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. Da gehe das Gewicht um durchschnittlich 15 Kilo nach oben, sagte DAG-Präsident Prof. Hans Hauner. 60 Prozent der Männer seien inzwischen zu dick oder gar fettleibig, bei Frauen etwa die Hälfte.

Ursachen lägen in genetischen Voraussetzungen, der Umwelt und dem Essverhalten. Ein Drittel der Betroffenen leide unter einem Kontrollverlust beim Essen. Je dicker der Mensch, desto größer sei dieses Problem ausgeprägt.

Verbunden mit Adipositas ist ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf- Erkrankungen, bestimmte Krebsarten oder Alzheimer.

Den Zahlen nach liege Deutschland im europäischen Vergleich im oberen Viertel, sagte Hauner. Besonders in Skandinavien sei die Situation besser, in den Ländern im Süden wiederum schlechter.

In Dänemark gebe es beispielsweise eine Fettsteuer. In Deutschland tue sich der Staat schon mit einer vernünftigen Lebensmittelkennzeichnung schwer, kritisierte der Ernährungsmediziner.

Mehr Informationen zum Thema: http://www.adipositas2011.de

dpa/oc

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